Kurzbeschreibung: Heute ist Samstag, da habe ich früher aus und bin zu Mittag schon daheim. Es ist immer noch kein Brief on der Schule gekommen, und ich fühle mich ein wenig entspannter. Also mache ich wieder einmal mit meiner Oma Bratknödel. Ich darf zuerst die Fleischreste durch den Fleischwolf drehen, das macht man bei uns händisch. Der Fleischwolf ist ein einfaches, gusseisernes Gerät mit einer Schnecke drin und einer Kurbel dran. Oma holt die Zutaten aus dem Kühlschrank. „Da nehmen wir den Rest vom Geselchten, und den Schweinsbraten, der vorige Woche übriggeblieben ist!“ Sie legt die Bratenstücke vor mich hin. „Schneidest alles ein bisschen zusammen, und dann drehst es durch den Wolf!“, trägt sie mir auf. Ein paar Wurstreste kommen auch noch dazu. „Ich glaub, ich hab auch noch … da ist es ja!“ Oma legt mir noch ein Stück gekochtes Rindfleisch auf das Schneidbrett. „Weißt“, sagt sie, während ich die Stücke durchdrehe und die weiche Masse in eine Schüssel fällt, die sie unter den Fleischwolf gestellt hat, „wer sich nicht auskennt, der nimmt ja gerne ein Faschiertes für die Bratknödel. Und dann wird das Brat natürlich viel zu hart. Es soll aber zart und butterweich werden!“ „Petersil, Knofel, Pfeffer und Salz!“ erklärt sie mir, als sie die restlichen Zutaten in die Schüssel streift. „Majoran und Kümmel, aber das weißt du ja schon. Und ich tu noch ein bissl angeschwitzte Zwiebeln dazu! Das darfst aber niemandem verraten, weil das ist ein Geheimrezept in unserer Familie! Das sag ich nur dir! Nicht einmal deiner Mama!“ Sie zwinkert mir zu. „Was ist angeschwitzt?“, frage ich. „Na ja, schau halt!“ Oma hat eine Zwiebel kleingeschnitten und ein wenig Schmalz in einer Pfanne geschmolzen. Jetzt wirft sie die Zwiebeln zum Schmalz und rührt um. „Wenn sie dann goldgelb sind, dann kommen sie zum Brat“, erklärt sie. „Braun darfst du sie nicht werden lassen, denn dann wird’s bitter!“ ..
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