Kurzbeschreibung: Ihre Saga spielt in Grenchen, einer eher unbekannten Kleinstadt in der Schweiz – weshalb haben Sie diesen Ort gewählt? Zum einen stamme ich selbst aus Grenchen und lebe seit mehr als zehn Jahren wieder hier, und ich bin meiner Heimatstadt sehr verbunden. Zum anderen fasziniert mich ihr bewegter und rasanter Aufstieg vom Dorf zum Uhrenzentrum. Die Uhrenindustrie hat unsere Stadt zu dem gemacht, was sie heute ist. Und last, but not least hege ich eine heimliche Sympathie für alles, was nicht auf den ersten Blick auffällt, sondern einen erst beim zweiten Hinsehen so richtig ans Herz wächst – und dann dieses Herz nie mehr verlässt! Das tut Grenchen mit allem, was es zu bieten hat, mit der Lage zwischen der Aare und den blauen Jurabergen und der wunderschönen Kulisse der Berner Alpen am Horizont, und natürlich mit dem berühmten »Grenchner Geist«. Die Uhrmacherei ist ein spannendes Thema! Wie haben sie recherchiert? In einem ersten Schritt habe ich mich auf alte Bücher zur Uhrenlehre gestützt. Für Fans von Vintage-Uhren gibt es wertvolle Reihen, die zeigen, wie das Handwerk vor 150 Jahren ausgesehen hat. Dann habe ich einen »Schnuppertag« im Grenchner ZeitZentrum – unserer bekannten Uhrmacherschule – absolviert, wo ich selbst an der Schleifmaschine stehen konnte. Und für die besonders komplexen Details habe ich mir den Rat der Grenchner Uhrmacherin Rebekka Meier geholt. Sie hat die Uhrmacher-Lehre mit Fachrichtung Rhabillage im ZeitZentrum als Jahrgangsbeste abgeschlossen und führt in einer alten Fabrikanten-Villa, in der sie auch wohnt, in Grenchen ein Uhrenatelier. Die sogenannte Michel-Villa ziert übrigens auch meine Website. Was ist das Besondere an Ihrer Protagonistin Sarah – ohne zu viel zu verraten? Ich mag Sarah zum einen wegen ihrer Entschlossenheit. Ihre Entscheidung, als Stadtluzernerin in so einem Provinzkaff neu anzufangen, hat sie Mut gekostet, und obwohl sie im Verlauf des Buches auf einige Stolpersteine trifft, beisst sie sich durch. Ausserdem ist sie neugierig und lernfähig und will nicht stehenbleiben. Sie denkt nicht nur an sich, sondern fühlt mit anderen und setzt sich für diejenigen ein, die Hilfe brauchen, bis zum Punkt, wo sie ihr Leben riskiert. Was hat Sie dazu bewegt, auch eine Spannungshandlung in Ihrer Saga einzubringen? Persönlich mag ich Geschichten, die mich auf mehreren Ebenen ansprechen. Mit der Uhrmacherin wollte ich drei Elemente vereinen: Den historischen Roman, der mich wie eine Zeitmaschine in eine vergangene Epoche mitnimmt, die Liebesgeschichte, die mir so richtig ans Herz geht, und das Element der Spannung mit einem rätselhaften Geheimnis, dessen Lösung ich entgegenfiebern kann. (Bild-Copyright: Hanna Schneider) ..
|