Kurzbeschreibung: Der historische Roman Carterhaugh hat die alte schottische Ballade "Tam Lin" zum Vorbild, in der erzählt wird, wie der junge, hübsche Tam Lin von der Königin der Elfen in den Wald von Carterhaugh entführt wird und von Jane (Janet), die ein Kind von ihm erwartet, von dort wieder gerettet wird, nachdem er der Hölle zum Opfer gebracht werden sollte. Die Geschichte wird üblicherweise in der Zeit kurz nach der normannischen Eroberung verortet und betrifft deren adelige Familien. Mir erschienen die Charakteristika der Handlung in eine weitaus ältere Zeit zu weisen - die Feen und Elfen entstammen der keltischen Periode, als die alten keltischen Götter im Zuge der Christianisierung in den Hintergrund gedrängt wurden und in eben diese Wesen transponiert wurden, in deren Gewand sie sich in den überlieferten Sagen und Geschichten noch sehr lange zu halten vermochten. Auch scheint mir die Erwähnung der Hölle eine christliche Umdeutung der keltischen Anderswelt zu sein. Außerdem haben so viele bekannte schottische Familien die Sage um Tam Lin für sich beansprucht (die Familien Lynn, Munroe, Dunbar, Douglas, Lord of Foulis), wobei sie keiner wirklich zweifelsfrei zuzuordnen ist - was ebenfalls dafürspricht, dass das Thema viel älter ist. Die Ballade endet damit, dass Jane Tam Lin für sich gewinnt. Was aber geschah nachher, welchen Hintergrund hat das Ganze? Wer war also Tam Lin wirklich? Wer war die Elfenkönigin, wer waren die Leute von Carterhaugh? Ich habe versucht, eine Lösung anzubieten, die Ende des neunten Jahrhunderts angesiedelt ist, in der das vormals von den germanischen Angelsachsen eroberte und unterdrückte Königreich der keltischen Gododdin durch die schottischen Truppen befreit und dem Königreich Schottland (damals auch Alba genannt) angeschlossen wurde. ..
|